KMU und Volk sind die geprellten

Die unbegründete Euphorie durch den »selbstlosen Einsatz des Bundesrates und der Banken« erweist sich bei näherer Betrachtung sehr schnell als »Warme Luft«. Einmal mehr eine Chance  - aber für die Banken. So war es doch schon immer. Der Bundesrat macht  einmal mehr rote Zahlen in sein Saldobuch.


 

3300 Fr. für Coiffeur, Bonus-Bonanza für CEOs

Rettungspaket drückt Selbstständige unter Armutsgrenze, rettet Banken mit Ultra-Kredit. UBS, CS, ZKB: Chefs behalten Boni.

Das Rettungspaket von Bund, Nationalbank und Finma kennt einen Sieger: die Banken. Diese werden nicht nur gerettet, sondern erhalten 225 Millionen Franken Zusatz-Zins-Ertrag.

Dies ergibt sich aus 0,75 Prozent Minuszins, den sie auf Schulden bei der Nationalbank gegen Hinterlegung der KMU-Kredite erhalten. Diese sind garantiert von Bern – sprich uns Steuerzahlern. Plus 0 bis 0,5 Zins der KMU.

 

Dass die Banken massiv profitieren, zeigen die Statements von CS und UBS. Man würde allen Gewinn aus dem Covid-Rettungs-Paket spenden.

 

Damit sorgen die Chefs der Grossbanken, der ZKB und allen weiteren Banken vor.

 

Sie haben seit der Finanzkrise von 2008 weiter Boni über mehrere Hundert Millionen kassiert. Allein die UBS- und CS-CEOs erhielten jedes Jahr rund 10 Millionen „Leistungsprämie“.

 

Quasi als Menschenrecht – für Angestellte mit null unternehmerischem Risiko.

 

Dies soll so bleiben. Dafür haben die Banken gesorgt, indem sie von Bern, SNB und Finanzaufsicht den grössten Rettungsschirm aller Zeiten erhielten.

 

Am anderen Ende der Nahrungskette befinden sich jene, die als Kleinunternehmer die volle Corona-Härte zu spüren bekommen. Der Bund gibt ihnen 3’300 Franken via Kurzarbeit.

 

Das ist kein Gratis-Check, sondern eine Art Versicherung. Sprich, man hat Anrecht darauf. Wieviel? 3’300 Franken im Monat.

 

Hier 10 Millionen im Jahr und mehr Bonus für die Super-Cracks, die voll und ganz vom Steuerzahler vor der Corona-Krise gerettet werden.

 

Da 3’300 Franken im Monat für Taxifahrer, Coiffeur, Velo- und Auto-Mech, Kleiderverkäufer, Werber, Wirt und Gitarrenlehrer.

 

Thomas Jordan von der SNB sagte gestern bei der Präsentation der Banken-Rettung nichts zu den Boni der Chefs.

 

Hingegen meinte Jordan, er erwarte von den Banken, dass sie auf Dividenden und Kapitalrückzahlungen verzichten.

 

Nicht einmal das wollen die Bankenchefs tun.

 

In einer Umfrage vor Wochenfrist hiess es bei UBS, CS, Swiss Re, Zurich, Julius Bär, Vontobel, dass man „selbstverständlich“ an den geplanten Ausschüttungen für die Aktionäre und die aufgegleisten Kapitalrückzahlungen festhalten würde.

 

Was denn sonst?

 

In England läuft die Debatte längst in eine andere Richtung. Eine einflussreiche Stimmrechts-Beraterin für Aktionäre fordert 4’000 Firmen auf, ihre Boni auf Eiszu legen.

 

Die Beraterin „calls for tough approach on pay during outbreak“, so die Financial Times.

 

Umgekehrt das Alpenland. Alle sprechen hierzulande von Solidarität, doch die Topbanker verstehen darunter, dass sie die vom Fiskus und der Nationalbank geschenkten rund 200 Millionen Zinsgewinne spenden.

 

Um dann sagen zu können: Schaut her, wir sind grosse Samariter. Wir leiden mit Euch.

 

Opfer-Symmetrie lautet das Schlagwort. Es würde heissen: keine Boni für die CEOs, keine Dividenden für die Aktionäre, keine Kapitalrückzahlungen, um die alten Bonus-Programme attraktiv zu behalten.

 

Davon ist die Schweiz weit entfernt. Hier gibt es Gratisrettung für die Banken.

Die nächsten Monaten werden zu einer für das Land völlig neuen Arbeitslosigkeit führen. Die Firmen stehen trotz Milliarden-Kredite massiv auf die Bremse.

 

Sprudelnde Boni hier, Massen-Arbeitslosigkeit da – und alle loben die Verantwortlichen. Die Schweiz, im Griff einiger weniger.